Sonntag, 10. April 2011

Zurück aus dem Schlummerland

Langsam öffne ich die Augen. Es kommt mir vor, als ob ich ewig geschlafen hätte. Eine Woche vielleicht.
Aber ob dies überhaupt möglich ist oder nicht, ist mir im Moment ziemlich egal. Gefüllt mit neuer Energie richte ich mich auf und begebe mich rasch zurück zu der Vorkammer, in der mich noch eine weitere Leiter erwartet.
Vorbei an dem Wasserplätschern der verfallenen Brücke, vorbei an dem seltsamen Huhn und dem noch seltsameren Garten.

Nach kurzer Wegstrecke stehe ich also wieder in der Vorkammer und versuche die Festigkeit der alten Sprossen der rechten Leiter mit meinen Füßen festzustellen. Sie scheinen zu heben, ich klettere in schnellem Tempo herunter und fühle mich als ob mir nichts etwas anhaben könnte.

Doch gleich am Ende der Leiter verfliegt diese anfängliche Euphorie wieder, mir eröffnet sich ein tödlicher Anblick: Ein Raum voll mit Dispenser!
Doch die Druckplatten und Dispenser sind so auffällig platziert, dass ich stutzig werde. Ist das vielleicht nur ein Trick um Grabräuber abzuschrecken? Vielleicht ist das alles nur eine Finte und die Konstruktion funktioniert in Wirklichkeit überhaupt nicht?

Es gibt nur einen Weg das herauszufinden. Ich muss eine Platte betätigen. Jetzt heißt es alles oder nichts, ich nehme Anlauf, hole tief Luft und sprinte los. Das andere Ende des Ganges im Visier.
Ein kalter Lufthauch zischt an meinem Hinterkopf vorbei, als ich kurz über meine Schulter schaue, habe ich die Gewissheit: Die Konstruktion funktioniert. Ich sprinte, als ob mich zehn Creeper verfolgen würden.

Ich knalle hart gegen die Wand, als ich das andere Ende erreiche. Geschafft! Und das völlig unversehrt.

Langsam und atemlos begebe ich mich zum nächsten Raum. Eine massive Eisentür blockiert mir den Weg, doch der dazugehörende Schalter ist schnell gefunden.

Was mich hinter der Tür erwartet würde mir den Atem rauben, wenn ich nicht noch durch den Sprint im Vorraum völlig außer Atem wäre.

Feinster Marmor! Statuen aus hochwertigstem Gusseisen! Nun bin ich mir sicher, auf etwas wirklich Großes gestoßen zu sein. Vor allem ist der Raum völlig unversehrt von der Zeit, ganz im Gegensatz zur restlichen Pyramide.
Hier muss sich jemand wirklich Mühe gemacht haben, ich frage mich warum. Ich vermute die Antwort befindet sich am anderen Ende des Saales hinter dem goldenen Rahmen und Türen.
Bedächtig begebe ich mich nach oben, bevor ich den Raum verlasse drehe ich mich noch einmal um, um den Anblick noch ein letztes Mal zu genießen, bevor ich mich in den nächsten Raum stürze.
Vor mir erblicke ich eine Druckplatte, als ich sie betrete gleitet die Türe langsam zur Seite. Ich trete ein und nur einen Augenblick später fällt die Türe mit einem lauten Knattern wieder ins Schloss.
Das sich die Türe schließt stört mich nicht weiter, schließlich ist genau das die Aufgabe einer Druckplatte: Die Türe für kurze Zeit zu öffnen und dann automatisch wieder zu schließen.

Viel interessanter ist auch der Raum, den die Türe schützt:

Das ist die Grabkammer des Pharao!
Triumph! Hier finden sich sogar noch mehr Schätze als in der Schatzkammer!

Während ich langsam die Räumlichkeiten erkunde, denke ich über den Architekten der Pyramide nach. Ein geschickter Fallenbauer war er ja wohl eher nicht, ich konnte ohne große Schwierigkeiten bis in das Heiligtum des Bauwerks eindringen. Vielleicht hatte er seinen Pharao auch einfach nur gehasst und scherte sich wenig um den Verbleib seiner sterblichen Überreste. Wer weiß?

Ich beschließe wieder zurückzugehen, um später wiederzukommen. Für den Moment habe ich genug gesehen. Ich drehe mich um und stehe vor der verschlossenen Türe. Wo ist denn hier jetzt der Schalter? Etwa hier? Nein. Wo ist der verdammte Schalter?!
Langsam dämmert es mir, dass es gar keinen Schalter gibt. Ich stecke hier unten fest! Hektisch gehe ich durch den Raum und suche nach einer Lösung.
Hinter dem Sarg entdecke ich ein lose Steinplatte. Ob unter ihr vielleicht...? Ich werfe sie mit aller Kraft zur Seite und tatsächlich! Unter mir befindet sich ein tiefer Schacht, ein Ausgang.

Ich steige hinab und finde mich in einem verwitterten Gang wieder. Die Sandsteine hier sind halb zerfallen und aus der Tiefe höre ich das entfernte Stöhnen eines Zombies. Dieser Gang muss zu einem riesigen Höhlensystem gehören, ich umklammere den Griff meines Schwertes und gehe langsam weiter.

Am Ende des Weges entdecke ich einen kleinen Raum, in dem sich eine Tür und zwei Druckplatten befinden.
Außerdem ist in der rechten Ecke des Raumes eine.... eine Bombe zu erkennen! Nach näherer Betrachtung bin ich mir ganz sicher, es handelt sich um eine Bombe.
Eine Druckplatte öffnet die Türe, die andere zündet die Bombe. Die eine Druckplatte steht auf massivem, kalten Stein. Die andere auf warmen Holz. Das muss ein Rätsel sein. Nach kurzem Nachdenken, bin ich mir sicher die Lösung zu wissen.

Der Stein ist hart und leblos, aus ihm kann man einfache Waffen herstellen. Er steht für Tod, für die todbringende Bombe.
Das Holz hingegen steht für die Lebendigkeit eines Baumes, es lässt sich auch als Brennholz verwenden, um lebenspendende Wärme zu erzeugen. Es steht für Leben und Freiheit.

Die Einfachheit dieses Rätsels ist fast lächerlich, nur ein vollkommener Idiot oder höchstens ein labiles Schaf würde auf es hereinfallen. Dieses Rätsel ist nicht tödlich, maximal zum totlachen!


Entschlossen stelle ich mich auf die rechte Druckplatte.













Stille









Game over?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen